Schach
Schach ist eines der ältesten und auch eines der beliebtesten Brettspiele der Welt. Egal, ob Du Schach lernen möchtest, um mit Deinen Freunden Gelegenheitspartien zu spielen oder ob Du an Turnieren teilnehmen möchtest - in diesem Artikel findest Du alle Informationen, die Du über das königliche Spiel wissen musst.
Folgendes musst Du über Schach wissen:
- Was ist Schach?
- Regeln
- So spielt man Schach Online auf Chess.com
- Die Notation
- Schachverbände
- Das Rating System
- Schachtitel
- Wettbewerbe
- Theorie und Strategie
- Geschichte
- Varianten
- Fazit
Was ist Schach?
Schach ist ein Brettspiel für zwei Spieler, das einen Krieg zwischen zwei Königreichen simuliert. Es ist eines der beliebtesten Spiele der Welt. Millionen von Menschen spielen es sowohl in ihrer Freizeit als auch als Wettkampf.
Schach ist ein Strategiespiel ohne versteckte Informationen. Aus diesem Grund ist das Glückselement praktisch nicht vorhanden.
Regeln
Schach ist ein komplexes Spiel mit vielen Figuren und Regeln. Hier ist ein englischsprachiges Video von IM Danny Rensch, in dem er die Spielregeln erklärt:
Wenn Du kein Englisch verstehst oder die Regeln lieber lesen möchtest, findest Du hier alle Informationen, die Sie wissen musst.
Equipment
Um eine Partie Schach zu spielen brauchst Du nur Schachfiguren und ein Schachbrett. Wenn Du eine Partie mit einer bestimmten Bedenkzeit spielen möchtest, brauchst Du auch eine Schachuhr und bei einer offiziellen Partie noch ein Partieformular.
Ein Set Schachfiguren besteht aus zwei verschiedenfarbigen Armeen, die aus jeweils acht Bauern, zwei Springer, zwei Läufer, zwei Türme, eine Dame und einen König bestehen. Unabhängig von der tatsächlichen Farbe der Figuren werden die hellen Figuren als Weiß bezeichnet und die dunklen Figuren als Schwarz. In der Vergangenheit wurden die weißen Figuren meistens aus Elfenbein und die schwarzen aus Ebenholz gefertigt. Heute sind die meisten Figuren aus Holz oder Plastik und werden entsprechend gefärbt.
Ein Schachbrett hat 64 Felder, die in einem 8-mal-Acht-Raster angeordnet sind. Das Brett ist mit dunklen und hellen Feldern kariert, die traditionell als schwarze und weiße Felder bezeichnet werden. Das Brett ist horizontal in Reihen und vertikal in Linien unterteilt.
Schachuhren sind Uhren, die jedem Spieler seine verbleibende Bedenkzeit anzeigen. Moderne Schachuhren können auch jedem Spieler, nachdem er einen Zug ausgeführt hat, sogenannte Inkremente, also eine Bonuszeit, hinzufügen.
Schachfiguren
Es gibt sechs verschiedene Schachfiguren. Das sind Bauern, Springer, Läufer, Türme, die Dame und der König. Jede dieser Figuren zieht anders und hat einen bestimmten Wert.
Bauern sind einen Punkt wert und gelten eigentlich nicht als Figuren. Springer und Läufer sind jeweils drei Punkte wert, obwohl Meister und Computer denken, dass Läufer im Allgemeinen etwas stärker sind, als Springer. Läufer und Springer werden auch Leichtfiguren genannt.
Türme sind fünf Punkte wert und die Dame neun. Türme und Damen sind die Schwerfiguren. Der König ist die wertvollste Schachfigur. Wer den König verliert, hat auch die Partie verloren.
Der Wert der Figuren ist aber nur ein abstraktes Konzept und bestimmt nicht den Ausgang einer Partie. Ein Spieler kann viel mehr Material haben als sein Gegner, aber wenn er Schachmatt gesetzt wird, hat er trotzdem verloren (siehe unten).
Grundstellung
Zunächst ist es wichtig, dass man das Brett richtig platziert. Unten rechts muss immer ein weißes Feld sein. Wer Englisch kann, kann sich vielleicht den folgenden Reim merken: "White on right"
Wie im vorherigen Abschnitt erwähnt, beginnen beide Spieler mit acht Bauern, zwei Springern, zwei Läufern, zwei Türmen, einer Dame und einem König. Die weißen Bauern beginnen auf die zweite Reihe des Brettes und die schwarzen Bauern auf die siebte Reihe.
Die Türme, Springer und Läufer besetzen die erste Reihe bei Weiß und die achte Reihe für Schwarz in dieser Reihenfolge von außen nach innen. Dame und König beenden den Aufbau, wobei die Dame immer auf das Feld gesetzt wird, das ihrer Farbe entspricht (weiße Dame, weißes Feld - schwarze Dame, schwarzes Feld).
So ziehen und schlagen die Figuren
Jede der Schachfiguren zieht anders:
Bauer
Bauern ziehen immer nur ein Feld nach vorne. Nur bei ihrem jeweils ersten Zug können sie auch optional zwei Felder nach vorne ziehen. Bauern sind auch die einzigen Figuren, die nicht rückwärts ziehen können.
Der Bauer ist auch die einzige Figur, die anders schlägt, als sie zieht, denn ein Bauer kann nur diagonal nach vorne schlagen. Außerdem ist der Bauern noch die einzige Figur, die mit der weiter unten erklärten Sonderregel "en passant" geschlagen werden kann.
Springer
Der Springer zieht zwei Felder horizontal und eines vertikal oder zwei Felder vertikal und eines horizontal. Die Art und Weise, wie der Springer zieht, ähnelt dem Großbuchstaben "L".
Springer schlagen andere Figuren, indem sie auf ihnen landen und sind die einzigen Figuren, die über andere Figuren springen können.
Läufer
Ein Läufer kann so weit ziehen wie er will, aber immer nur diagonal. Ein Läufer kann niemals die Farbe der Felder, auf denen er beginnt, wechseln. Deshalb hat jeder Spieler auch zwei Läufer. Einer spielt auf den weißen Feldern und der andere auf den schwarzen.
Turm
Ein Turm kann beliebig viele Felder vertikal oder horizontal ziehen. Türme sind auch die einzigen Figuren, die mit dem König rochieren können (siehe unten).
Dame
Die Dame ist die stärkste Figur auf dem Brett. Wenn sie von keiner anderen Figur blockiert wird, kann sie diagonal, horizontal oder vertikal so weit ziehen, wie sie will.
König
Ein König kann ein Feld in jede Richtung ziehen. Wie oben erwähnt, kann der König mit einem Turm rochieren.
Wenn Du mehr über die Züge der Figuren erfahren möchtest, kannst Du Dir gerne unsere interaktive Lektion zu diesem Thema ansehen.
Schach und Schachmatt
Wenn ein König angegriffen ist, steht er im Schach. Der Spieler, dessen König angegriffen ist, muss den König mit einer seiner Figuren schützen, den König aus der Reichweite des Angreifers ziehen oder die Figur, die seinen König angreift, schlagen. Wenn der angegriffene Spieler das Schach mit keiner dieser Optionen abwehren kann, ist der König Schachmatt (auch oft nur "Matt" genannt) und der Spieler hat die Partie verloren.
Den König des Gegners Schachmatt zu setzen ist das ultimative Ziel im Schach. Um mehr über die verschiedenen Schachmatts zu erfahren, kannst Du Dir diese interaktive Lektion ansehen oder diesen Artikel lesen.
Sonderregeln
Im Schach gibt es drei Sonderregeln, die aber nur in bestimmten Situationen gelten:
Rochade
Mit einer Rochade kann ein Spieler seinen König in Sicherheit und gleichzeitig einen Turm in die Partie bringen. Wenn ein Spieler rochiert, zieht der König zwei Felder weit zur Seite und der Turm springt über den König und landet direkt neben ihm.
Ein Spieler kann aber nur rochieren, wenn alle der folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- Weder der König, noch der an der Rochade beteiligte Turm dürfen schon gezogen haben.
- Zwischen dem König und dem Turm dürfen keine anderen Figuren stehen.
- Der König darf nicht im Schach stehen.
- Der König darf während der Rochade durch kein Schach ziehen und nicht im Schach landen.
Bauernumwandlung
Wenn ein Bauer die gegnerische Grundlinie erreicht, kann er sich in eine beliebige Leicht- oder Schwerfigur umwandeln.
Ob und wie viele der Figuren, in die sich der Bauer umwandeln will, noch auf dem Brett sind, spielt keine Rolle. Ein Spieler kann eine Partie also theoretisch mit neun Damen oder zehn Türmen beenden.
En Passant Schlagen
Die En passant Regel ist für Anfänger die verwirrendste Regel im Schach. Diese Regel erlaubt es einem Bauern, einen feindlichen Bauern auf eine ganz besondere Art und Weise zu schlagen:
Wenn ein Bauer zwei Felder nach vorne zieht und dadurch direkt neben einem gegnerischen Bauern zum Stehen kommt, kann ihn der feindliche Bauer so schlagen, als wenn er nur einen Zug nach vorne gezogen wäre.
Diese Art des Schlagens ist übrigens das einzige Schlagen, bei der die schlagende Figur nicht auf dem Feld landet, auf dem ihr Opfer stand.
So endet eine Partie
Eine Schachpartie kann mit einem Sieg, einer Niederlage oder einem Remis enden. Ein Spieler gewinnt, indem er seinen Gegner Schachmatt setzt, indem der Gegner aufgibt, oder wenn der Gegner seine Bedenkzeit überschreitet.
Auch für ein Unentschieden gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder die Spieler einigen sich auf ein Remis, oder auf dem Brett erscheint eine dreifache Stellungswiederholung, oder es wird 50 Züge lang keine Figur geschlagen und kein Bauer gezogen, oder ein Spieler ist Patt.
Bedenkzeiten
Freundschaftspartien, besonders unter Anfängern, werden oft ohne eine Bedenkzeit gespielt. Im Wettbewerbsschach wird jedoch immer eine Zeitbegrenzung verwendet, um die Dauer einer Partie zu begrenzen.
Im Schach gibt es verschiedene Bedenkzeiten. Bei Turnieren ist die klassische Bedenkzeit am beliebtesten. Hier haben die Spieler mindestens 2 Stunden Zeit, um ihre Partie zu gewinnen.
Im Schnellschach hat jeder Spieler mindestens 10 Minuten Zeit und im Blitz nur drei oder fünf Minuten. Im Bulletschach, das aber fast nur Online gespielt wird, sogar nur maximal zwei Minuten. Hier kannst Du Dir eine Bulletpartie mit nur einer Minute Bedenkzeit zwischen den Großmeistern Daniel Naroditsky und Hans Niemann ansehen:
Bedenkzeiten können auch Inkremente oder Verzögerungen beinhalten. Ein Inkrement ist eine Bonuszeit, die der Uhr des Spielers hinzugefügt wird, nachdem er einen Zug ausgeführt hat. Eine Verzögerung bedeutet, dass der Countdown eines Spielers erst nach einer bestimmten Zeit gestartet wird.
Neben den eben erwähnten Bedenkzeiten gibt es auch die Möglichkeit, Partien auf mehr als einen Tag auszudehnen. Im Fernschach oder täglichen Schach hat jeder Spieler mindestens einen ganzen Tag Zeit, um einen einzigen Zug auszuführen.
So spielt man Schach Online auf Chess.com
Wenn Du online gegen Deine Freunde, andere Leute aus der ganzen Welt oder sogar gegen Computerpersönlichkeiten Schach spielen möchtest, ist Chess.com der beste Ort dafür. Bei über 50 Millionen Mitgliedern aus der ganzen Welt ist es einfach, zu jeder Tages- oder Nachtzeit einen Gegner auf Deinem Niveau zu finden, mit dem Du spielen kannst.
Gegen andere Spieler spielen
Um Schach gegen einen anderen Spieler zu spielen, musst Du nur unsere Spielseite öffnen. Dort findest Du Optionen, um eine Partie gegen einen Zufallsgegner Deiner Spielstärke zu starten oder um Deine Freunde zu einer Partie einzuladen.
Gegen den Computer spielen
Um gegen Computer oder eine unserer zahlreichen Schachpersönlichkeiten zu spielen, musst Du nur unsere Computerseite öffnen. Dort findest Du zahlreiche Bots, die alle eigenen Spielstile und verschiedene Spielstärken haben.
Die Notation
Die Notation ist eine Möglichkeit, die Züge einer Schachpartie aufzuzeichnen. Obwohl es verschiedene Techniken gibt, um dies zu erreichen, werden Schachpartien heute offiziell mit der algebraischen Notation aufgezeichnet. Diese Art der Notation beschreibt die Zugnummer, die gezogene Figur und das Feld, auf dem sie landet.
In der algebraischen Notation hat jedes Feld einen Namen. Der Name besteht aus einem Buchstaben, der die Reihe identifiziert, gefolgt von einer Zahl, die die Linie beschreibt.
Alle Figuren werden durch einen Großbuchstaben abgekürzt: "K" für König, "D" für die Dame, "T" für Turm, "L" für Läufer und "S" für den Springer. Bauern sind keine Figuren und haben daher keine Abkürzung.
Ein Schlagen wird durch ein x gekennzeichnet und die Zeichen für die Rochaden sind 0-0 für die kurze Rochade und 0-0-0 für die lange. 1-0 bedeutet, dass Weiß die Partie gewonnen hat, 0-1 schreibt man bei einem Sieg von Schwarz und 1/2-1/2 bedeutet ein Remis.
Die Züge 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.O-O Le7 6.Lxc6 beschreiben die folgende Partie:
Weitere Informationen über die algebraische Notation findest Du in diesem Artikel und in dieser interaktiven Lektion.
Schachverbände
Schachverbände sind die Aufsichtsbehörden, die alle offiziellen Angelegenheiten im Zusammenhang mit Schach regeln und beaufsichtigen.
Die FIDE ist der Internationale Schachverband und der Dachverband aller weltweiten Verbände. Sie ist die Organisation, die die wichtigsten Schachturniere wie das Kandidatenturnier und die Schachweltmeisterschaft ausrichtet. Sie vergibt auch Schachtitel und überwacht internationalen Ratings der Spieler.
Fast alle Länder haben auch ihre eigenen Verbände, wie der Deutsche oder der Schweizer Schachbund. Nationale Verbände kümmern sich um Schachangelegenheiten in ihren Ländern, wie die Organisation nationaler Meisterschaften und die Überwachung nationaler Wertungen. Einige nationale Verbände wie der österreichische Schachverband vergeben auch nationale Titel, die aber von der FIDE nicht anerkannt werden.
Das Rating System
Wertungszahlen stellen die relative Stärke eines Spielers im Vergleich zu anderen dar. Die FIDE wählte das Elo System, um die internationalen Wertungszahlen der Spieler zu bestimmen. Nationale Verbände können jedoch unterschiedliche Systeme verwenden. So hat sich zum Beispiel der englische Verband für das ECF-System entschieden.
Im Online-Schach wird normalerweise das Glicko-System verwendet. Es funktioniert ähnlich wie das Elo-System, berücksichtigt jedoch mehr Variablen.
Schachtitel
Schachtitel sind Anerkennungen, die von den Schachverbänden an Spieler vergeben werden, die hervorragende Leistungen erbracht haben. Die Anerkennungen basieren auf den Fähigkeiten, der Leistung und der stärke der Spieler.
Die FIDE vergibt die Titel Meisterkandidat (CM), FIDE-Meister (FM), Internationaler Meister (IM) und Großmeister (GM). An Damen können außerdem noch die Titel Damen Meisterkandidat (WCM), Damen FIDE-Meister (WFM), Internationale Meisterin der Damen (WIM) und Damen Großmeister (WGM) verliehen werden.
Nationale Verbände können auch eigene Titel haben, die nur auf ihrem nationalen Territorium gültig sind. Ein Beispiel dafür ist der Titel Meisterkandidat (MK) des österreichischen Schachverbands.
Wettbewerbe
Schach ist ein organisierter Leistungssport mit zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben, die jedes Jahr stattfinden. Mit Tausenden von Veranstaltungen weltweit gibt es Turniere für Spieler aller Niveaus. Der prestigeträchtigste Wettbewerb ist die Schachweltmeisterschaft, einem Duell zwischen dem aktuellen Weltmeister und einem Herausforderer.
Auch im Online-Schach gibt es jede Menge Turniere. Chess.com veranstaltet zahlreiche beliebte Online-Events wie den Titled Tuesday, die Speed Chess Championship und die PogChamps.
Die meisten Turniere werden als Rundenturniere, K.O.-Turniere oder im Schweizer System gespielt. Online sind aber auch Arena-Turniere sehr beliebt.
Theorie und Strategie
Bei einer so umfangreichen Geschichte und dank der enormen Beliebtheit ist es nur natürlich, dass Meister das Spiel im Laufe der Jahrhunderte gründlich studiert haben. Die Schachtheorie ist das Wissen, das sich im Laufe der Geschichte des Spiels angesammelt hat. So hat sich das Spiel in drei Phasen unterteilt: Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel.
Eröffnung
Die Eröffnungstheorie dreht sich um die ersten Züge einer Partie. Die Theorie besagt, dass die Spieler danach streben sollten, das Zentrum zu kontrollieren, ihre Figuren auf gute Feldern zu entwickeln und ihre Könige zu schützen. Meister haben spezifische Eröffnungen mit gründlich analysierten Linien und Varianten studiert. Einige der am häufigsten gespielten Eröffnungen sind die Sizilianische Verteidigung und die Spanische Partie. Es gibt aber noch viel mehr Eröffnungen die sich großer Beliebtheit erfreuen.
Weitere Informationen zu Eröffnungen findest Du in unseren Artikeln, Videos und Lektionen zu diesem Thema. Du kannst auch mehr über bestimmte Eröffnungen erfahren, indem Du Dir unsere Eröffnungsdatenbank oder unseren Eröffnungs-Explorer ansiehst.
Mittelspiel
Nach der Eröffnung geht eine Schachpartie ins Mittelspiel über. Die Mittelspieltheorie beinhaltet strategische und positionelle Konzepte wie gute oder schlechte Läufer, Bauernstrukturen, Figurenmanöver, Raumvorteile und vieles mehr.
Um mehr über das Mittelspiel zu erfahren, kannst Du Dir gerne unsere Artikel, Videos und Lektionen zu diesem Thema ansehen.
Endspiel
Das Endspiel beginnt, wenn die meisten Figuren das Brett verlassen haben. Einige Autoren sind sogar der Meinung, dass das Endspiel immer schon dann beginnt, wenn die Damen das Brett verlassen haben. In jedem Fall beinhaltet die Endspieltheorie Konzepte wie Bauernumwandlung, Opposition, Dreiecksmanöver, Festungen, usw.
Weitere Informationen zu Eröffnungen findest Du in unseren Artikeln, Videos und Lektionen zu diesem Thema. Und auf unserer brandneuen Endspiel-Seite kannst Du Endspiele lernen und üben.
Taktiken
Taktiken sind erzwungene Züge, die ein Spieler macht, um in einer Stellung Material zu gewinnen oder Schachmatt zu setzen. Jeder Spieler sollte viele verschiedene taktische Motive üben, um sein Spiel zu verbessern. Die gebräuchlichsten davon sind Abzugsangriffe, Fesselungen, Spieße und Gabeln.
Um mehr über Taktiken zu erfahren, kannst Du Dir gerne unsere Artikel, Videos und Lektionen zu diesem Thema ansehen. Und natürlich ist es wichtig, viele viele Taktikaufgaben zu lösen.
Geschichte
Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, wann genau zum ersten Mal eine Partie Schach gespielt wurde. Historiker sind sich jedoch einig, dass sich Schach aus alten indischen Brettspielen, wahrscheinlich aus einem Spiel namens Chaturanga entwickelt hat. Dieses Spiel teilt zwei Eigenschaften, die in allen späteren Schachvarianten vorkommt: Dass jede Figur eine unterschiedliche Kraft hat und dass das Schicksal des Königs den Ausgang des Spiels bestimmt.
Chaturanga entwickelte sich später im 7. Jahrhundert zu Shatranj und Shatranj breitete sich von Indien aus in alle Himmelsrichtungen aus. Nachdem es Europa erreicht hatte, entwickelte sich das Spiel langsam zu dem, was wir heute als Schach kennen.
Ab dem 19. Jahrhundert wurden Duelle zwischen zwei Spielern um die Schach-Weltmeisterschaft immer beliebter. 1886 wurde der Österreicher Wilhelm Steinitz durch seinen Sieg über Johannes Zukertort der erste Weltmeister. Seit 1948 wird die Weltmeisterschaft von der FIDE ausgerichtet. In diesem Jahr gewann Mikhail Botvinnik den Titel.
Von 1948 bis 1993 organisierte die FIDE weiterhin die Schachweltmeisterschaft. Die Weltmeister in dieser Periode waren neben Botvinnik Vasily Smyslov, Mikhail Tal, Tigran Petrosian, Boris Spassky, Bobby Fischer, Anatoly Karpov und Garry Kasparov.
1993 hatte der amtierende Weltmeister Kasparov Meinungsverschiedenheiten mit der FIDE und gründete gemeinsam mit Nigel Short einen weiteren internationalen Schachverband, die Professional Chess Association (PCA). Ab 1993 gab es dann zwei Schachweltmeister. Einen der PCA und einen der FIDE. Die PCA Weltmeister waren Kasparov und Vladimir Kramnik. Im Jahr 2006 fand die große Wiedervereinigung der Schachverbände statt und PCA Weltmeister Kramink besiegte FIDE Weltmeister Veselin Topalov und wurde damit der alleinige Weltmeister.
Seitdem hat die FIDE wieder alle Schachweltmeisterschaften organisiert. Zu den Gewinnern zählen Viswanathan Anand und der aktuelle Weltmeister Magnus Carlsen.
Im Jahr 2020 erlebte das Schachspiel eine wahre Revolution. Ausgelöst von der COVID-19-Pandemie und der Netflix-Miniserie Das Damengambit wurde Schach zu einem der beliebtesten Spiele auf der ganzen Welt. Seitdem ist Schach auch als eSports etabliert und hat sich durch Events wie den PogChamps bei Streamern einen Namen gemacht.
Varianten
Schachvarianten sind Spiele, die sich von der Standardversion des Schachs ableiten. Diese Spiele können in vielerlei Hinsicht von den Standardschachregeln abweichen, z. B. durch die Verwendung anderer Bretter oder Figuren oder auch durch die Anzahl der Spieler.
Eine der beliebtesten Varianten ist Tandemschach, wo zwei Spieler ein Team bilden und auf zwei separaten Brettern gegen ein anderes Team spielen. Wenn ein Spieler eine Figur schlägt, kann der andere Spieler diese Figur auf seinem Brett einsetzen.
Ebenfalls sehr beliebt ist 4 Spieler Schach. Wie es der Name schon sagt, spielen hier vier Spieler auf einem Brett gegeneinander.
Schachspieler und -enthusiasten können auch Varianten erstellen, um ihre wahrgenommenen Probleme im Standardschach zu umgehen. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist Schach960. Diese Variante wurde von Bobby Fischer erfunden, weil er dachte, dass die Eröffnungsvorbereitung das Schachspiel ruinieren würde.
Auf der Varianten-Seite von Chess.com kannst Du sehr viele Schachvarianten spielen und sogar Deine eigenen Varianten erstellen.
Fazit
Du hast jetzt alles gelernt, was Du brauchst, um eine Partie Schach zu spielen. Weitere Informationen zum Spiel findest Du auf Chess.com/de/terms.